Die ersten Herausforderungen, vor die ein Baby seine Eltern stellt, sind gemeistert, ein erster Rhythmus hat sich eingespielt. Jetzt käme ein Urlaub recht! Aber wohin soll es gehen? Wie verträgt das Baby die Reise möglichst gut? „Der erste Urlaub mit Kind sollte so stressfrei wie möglich sein“, findet Dr. Fegeler, Kinder- und Jugendarzt in Berlin, „sowohl für das Kleine als auch für seine Eltern.“ Die seien gerade in den ersten Monaten noch voll und ganz damit beschäftigt, ihr Baby und sich selbst in ihrer neuen Rolle kennenzulernen. Dafür brauchen sie Zeit und Muße. Ideal fürs Baby: Urlaub in familiärer Umgebung. Das geht selbst bei Großeltern, die in Vietnam oder in der Türkei leben. Das liegt zwar nicht um die Ecke, aber – so der Arzt – man fahre in eine vertraute, familiäre Umgebung, in der sich Eltern und Kind auch entspannen könnten.
Überlegen Sie generell, ob es ein Urlaub in der näheren Umgebung sein kann. Manchmal reichen schon zwei Stunden Auto- oder Bahnfahrt, um unbekannte Gegenden zu entdecken und die Seele baumeln zu lassen. In vielen Orten gibt es auch Hotels oder Appartements, die auf junge Familien spezialisiert und babytauglich eingerichtet sind. Es zieht Sie in die Berge? Höhen bis 1500 Meter gelten auch für Kleine als unproblematisch. Weiter hinauf sollte es nicht gehen.
Wenn es unbedingt die Sonnengarantie in südlichen Ländern sein soll, dann gilt es, ein paar Dinge zu beachten. Verwenden Sie zum Beispiel kein Leitungswasser, um Babynahrung zuzubereiten. Dieses ist oft stark gechlort. Abgepacktes stilles Wasser sollten Sie vor der Benutzung mindestens fünf Minuten abkochen, um möglicherweise enthaltene Bakterien oder Viren zu zerstören. Erkundigen Sie sich im Voraus, welche Babynahrung am Urlaubsort erhältlich ist. „Manchmal ist es ratsam, Babynahrung von zu Hause mitzunehmen“, sagt der Mediziner. Und: Babyhaut ist extrem sonnenempfindlich – zumal wenn die Strahlung unvermittelt daherkommt. „Deshalb das Kleine nicht der direkten Sonne aussetzen, es immer mit Sonnenhut sowie bedeckender Kleidung ausstatten und es gut eincremen!“, so Fegeler.
Fliegen mit Baby: Auf Druckausgleich achten Fliegen sollten Babys möglichst erst, wenn sie mindestens ein halbes Jahr alt sind, empfiehlt der Facharzt. „Vorher kann es Schwierigkeiten mit dem Druckausgleich geben. Und das kann unter Umständen sehr schmerzhaft für das Kind sein.“ Auch bei älteren Babys sollten Eltern abschwellende Nasentropfen im Handgepäck haben, sagt Pharmazeutin Cynthia Milz, die in Kulmbach eine Apotheke leitet. „Die können zirka fünf Minuten vor dem Start oder der Landung des Fliegers gegeben werden und mindern den Druck auf die Ohren.“
Mit Baby auf Reisen: Wichtige Dinge griffbereit halten – es erleichtert die Reise, wenn Sie einige Dinge griffbereit in der Tasche haben: Lieblingsbrei und/oder Fläschchen, Wechselkleidung und etwas zum Spielen, etwa Fingerpuppen, einen Greifring oder ein Bilderbuch. Die richtige Bekleidung fördert ein gutes „Reiseklima“, betont Cynthia Milz. „Bei Zimmertemperatur braucht das Kleine zum Beispiel keine Jacke, bei einer auf 18 Grad eingestellten Klimaanlage schon.“ Dann tut zudem ein Mützchen gut. Babys benötigen mindestens alle zwei Stunden eine Pause, in der sie sich frei bewegen und idealerweise frische Luft schnappen können. „Es sei denn, das Baby nickt ein, dann lassen Sie es die Reise friedlich verschlafen“, so Cynthia Milz.
Zusätzlich gehört ins Handgepäck: Eine Reiseapotheke mit einem schmerzstillenden und fiebersenkenden Mittel für Babys, eine Zinkoxidcreme oder -salbe gegen Wundsein, Pflaster, Verbandmaterial und Desinfektionsmittel sowie eine Elektrolytlösung gegen den Mineralstoffverlust bei Durchfall. „In diesem Fall müssten Sie aber ohnehin einen Arzt aufsuchen“, betont Mediziner Fegeler. Außerdem nötig: ein geeignetes Sonnenschutzmittel und ein abschwellendes Gel gegen Mückenstiche, bei Flugreisen ein abschwellendes Nasenspray in altersgerechter Dosierung. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.