Habt Ihr schon mal von der „Dunstan Babysprache“ gehört? Diesem Ansatz nach haben Babys auf der ganzen Welt eine einheitliche Sprache! Wir müssen sie nur verstehen lernen und können dann viel schneller helfen! Weniger Weinen. Weniger Stress. Mehr Schlaf. Mehr Sicherheit.
Es klingt zu schön, um wahr zu sein, das wissen wir. Wer diese Technik erlernt kann anhand der Laute eines Neugeborenen erkennen, was dem Baby fehlt. So könnt Ihr gezielt reagieren, bevor das Baby so sehr weint, dass es sich nur noch schwer beruhigen lässt.
Von einer Mutter entdeckt
Benannt ist die Sprache nach der Australierin Priscilla Dunstan. Sie ist Opernsängerin und kennt sich aus, wenn es um Erzeugung von Lauten im menschlichen Körper geht. Als ihr Sohn geboren wurde, stellte sie schnell fest, dass er bestimmte Laute immer wieder von sich gab, je nachdem, ob er beispielsweise Hunger hatte, müde war oder bei ihm ein Bäuerchen quer saß. Bald stellte sie fest, dass diese Laute auch bei anderen Neugeborenen zu hören waren. Und so begann sie, ihre Theorie an Babys unterschiedlicher Nationalitäten zu testen. Ihr Ergebnis: Neugeborene bis zu einem Alter von etwa drei Monaten erzeugen diese Laute automatisch. Unabhängig von der Muttersprache ihrer Eltern und bedingt durch angeborene Reflexe und Körperhaltungen, die die Babys jeweils einnehmen. Tatsächlich nutzt jedes Neugeborene auf dieser Welt die gleichen fünf Laute für seine allerersten Grundbedürfnisse: Hunger, Müdigkeit, Aufstoßen müssen, Bauchweh/Kolik oder allgemeines Unwohlsein.
Babysprachekurse sind in Deutschland rar
In Deutschland ist dieser Ansatz recht neu. Derzeit gibt es etwa 30 Kursleiterinnen, die Eltern das Wissen um die Reflexlaute vermitteln. Es gibt von einigen aber auch Online-Kurse. Grundsätzlich geht der Ansatz davon aus, dass Babys fünf Vokabeln beherrschen:
„Neh“ bedeutet: „Ich habe Hunger!“ Die Zunge des Babys berührt dabei wie zum Saugen den Gaumen.
„Eairh“ bedeutet: „Ich habe Bauchweh.“ Das „R“ ist dabei besonders deutlich zu hören. Das Baby hat meist die Fäuste geballt und hält die Beine steif.
„Owh“ heißt: „Ich bin müde.“ Der Mund ist wie beim Gähnreflex zu einem „O“ geformt.
„Heh“ bedeutet: „Ich fühle mich unwohl.“ Beispielsweise ist ihm zu warm, zu kalt oder es hat die Windel voll. Dieser Laut ist am gehauchten „H“ zu erkennen.
„Eh“ heißt: „Ich muss aufstoßen.“ Wichtig ist es, ihm Milch erst dann wieder zu geben, wenn der Laut nicht mehr zu hören ist.
Das ist es schon. BÄÄHM. So einfach.
Durch Studien an 1000 Babys ist inzwischen belegt, dass die Technik tatsächlich funktioniert. 70 % der teilnehmenden Mütter bestätigen, dass sich ihr Baby früher beruhigen lässt, seitdem sie die Technik anwenden. Die Hälfte der Studienteilnehmer konnte sogar besser durchschlafen und empfand eine gestärkte Bindung zum Kind.
Wenn das so einfach ist!
Das Ziel der Dunstan Babysprache ist es, junge Familien zu stärken, so dass jedes weinende Baby gehört wird und Eltern vom ersten Augenblick an ihren Nachwuchs und seine Bedürfnisse leichter verstehen können.
Das sorgt für entspannte Babys und gelassene Eltern, die gemeinsam von Anfang an in eine sichere Bindung und in eine sanfte, vom Baby geleitete Routine finden. Ist das Baby happy, sind es auch Mama und Papa. Diesen harmonischen Start wünschen wir allen jungen Familien. Also, genau hingehört, wenn Euer Baby Laute von sich gibt!